Lederbearbeitung
Schon sehr früh begannen die Menschen damit, Leder zu gerben, um davon Kleidung und
Gebrauchsgegenstände herzustellen. Da der Gerbvorgang sehr aufwändig und kompliziert ist, wollen wir hier nur von bereits gegerbtem Leder ausgehen. Da Leder im Gegensatz zu Textilien sehr dick und zäh ist, braucht man zum schneiden ein sehr scharfes Messer und eine Ahle um die Löcher vorzustechen. Dann kann man mit einer Nadel und einem festen Zwirn das Leder (fast) wie Textilien nähen. Um das Leder im täglichen Gebrauch zu schützen, wird es leicht eingeölt. Damit erhält man eine dunklere Färbung des Leders. Um das Leder zu verschönern, kann man es mit einem harten Stück Holz oder Metall punzieren. Dabei wird die Oberfläche des Leders eingedrückt und diese Stelle verfärbt sich dunkel. Da Leder nicht nur damals, sondern auch heute noch ein kostbarer (und teurer) Rohstoff ist, hält sich unser Lederhandwerk in Grenzen. Einige unserer "Basteleien" wollen wir hier vorstellen.
Dieser Gürtel ist
1,65m lang und 4cm breit. Die Gürtelzunge ist geschlitzt und am
Ende wurden 2 Riemenzungen angebracht. Er wurde der Länge nach
leicht punziert, man kann aber auch Zierstiche oder
Metallplatten zur Verzierung anbringen. Die Gürtelschnalle und
Riemenzungen sind aus Bronze gegossen und der Mode des 1.Jhd
nachempfunden.
Hier ist ein Spielbrett
des ägyptischen Spieles "Senet" abgebildet. Es
besteht aus zwei zusammengenähten Schichten Blankleder (je 3mm
stark). Somit haben wir eine gute Stabilität erreicht. Die
"besonderen" Spielfelder (unten rechts) sind mit
Bildern punziert, die Spielsteine und Wurfstäbe sind aus Holz.
Auf dem dritten Bild ist das römische Spiel "Ludus latrunkulorum" (Soldatenspiel) zu sehen. Das Spielfeld besteht aus einem Stück weichen Leder, welches gleichzeitig als Tasche für die Glasspielsteine dient. Das Spielfeld wurde auf das Leder gebrannt.
Das vierte Bild zeigt einen Seitenköcher. Wie man anhand der Pfeile erkennen kann, ist er relativ groß geraten. Die Riemen wurden auf herkömmliche Weise genäht, der Körper des Köchers selbst wurde mit einer dünnen Lederschnur (anstatt Zwirn) "zusammengenäht". Die Metallringe wurden verwendet, um eine gewisse Beweglichkeit zu erreichen.